Schützenfest und Kirmes -
Historische Fotos von Ignaz Böckenhoff
Die Schützengesellschaften waren Anfangs Bürgerwehren, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu den heutigen Schützenvereinen entwickelten.
Bis in das 19.
Jahrhundert waren die Schützengesellschaften mehr oder weniger lockere
Verbindungen; erst in preußischer Zeit bildete sich das feste Vereinswesen
heraus. Der Raesfelder Schützenverein ist aus zwei Fastnachtsgesellschaften,
die aus Nachbarschaften bestanden, hervorgegangen.
Im Dorf Raesfeld gründete sich 1867 erstmals ein Schützenverein mit Statuten. Bei dem Schützenverein handelte es sich um den „Katholisch-Dorfer-Männer-Schützen-Verein“.
Eine der Statuten war: „Abends 11 Uhr wird die Feier enden mit dem Zapfenstreich. Nach demselben ist jeder verpflichtet, sich sofort nach Hause zu begeben.“
Der erste König
wurde auf dem Hof Roring ermittelt, es war der Lehrer Jacob Spangemacher.
Mitglieder des Vereins waren ausschließlich verheiratete Männer aus dem Dorf,
die Männer aus der Freiheit oder vom Brink konnten nur mitfeiern, wenn sie dafür zahlten. Schützenvereine waren reine Männergesellschaften. Frauen waren durch
ihre Männer bei den Feiern zugelassen, nur bei Witwen machte man eine Ausnahme.
1878 gründeten
die Junggesellen ihren eigenen Schützenverein.
Wenn die Ernte schlecht war und auch während des Krieges zwischen Frankreich und Deutschland 1870/71 sowie in der Zeit des Kulturkampfes fielen die Schützenfeste aus.
1896 fand man
sich wieder zusammen unter dem neuen Namen „Allgemeiner St. Johannis
Bürgerschützenverein Raesfeld“. Noch feierten nur die Leute des Dorfes
zusammen, so dass einige Jahre auf dem Brink, in der Bauernschaft sowie in der
Freiheit eigene Schützenfeste gefeiert wurden.
1930 lud dann
der „Allgemeine Bürgerschützenverein Raesfeld, Freiheit, Brink und Löchte“ zum
Schützenfest ein. Nach dem II. Weltkrieg wurde erstmals 1948 wieder ein Vogel
abgeschossen. Die Vogelstange stand damals neben dem Hof Schulze Böckenhoff. In
den späteren Jahren fand das Vogelschießen im Tiergarten statt, bevor die
Vogelstange zur Marbecker Straße verlegt wurde.
Offizielles
Gründungsjahr des „Allgemeinen Bürgerschützenvereins“ in Erle war das Jahr
1895.
Auch in Homer
gibt es einen Schützenverein. Offiziell wurde der Verein 1950 gegründet, obwohl
schon in den Jahren davor Schützenfeste stattfanden. Lange Zeit fanden die
Feste in jedem Jahr auf einem anderen Hof statt.